Frau mit Kaffeetasse sitzt entspannt auf einem Sofa, blaues Sideboard und Sessel
© Toa Heftiba / unsplash

Ein Zuhause zum Wohlfühlen


Wer seine Bedürfnisse kennt, kann seine Wohnumgebung darauf ausrichten. Dabei hilft die Wohnpsychologin Inka Aniol.

Unser Zuhause ist mehr als ein Ort, an dem wir essen, schlafen und unsere Sachen aufbewahren. Ob Ruheoase, Kommunikationszentrale oder Kreativwerkstatt, wer sich in welcher Umgebung wohlfühlt, ist sehr individuell. Die passende Gestaltung zu finden fällt aber nicht jedem leicht. Dann kann Inka Aniol helfen.

Wohnpsychologin Inka Aniol mit Kissen
© Inka Aniol / Foto: Verena Felder

Glücklich im eigenen Zuhause

Die Wohnpsychologin aus Hamburg berät Privatpersonen und Unternehmen bei Fragen zur Gestaltung ihrer Wohn- und Arbeitsräume. „Es geht darum, wie Menschen sich in den eigenen vier Wänden fühlen und wie sie ihre Wohnzufriedenheit erhöhen können“, erklärt Aniol.

Im Fokus stehen dabei immer die Wohnbedürfnisse der Bewohner. „Das ist wie generell im Leben: Wer seine Bedürfnisse kennt, kann sein Leben bestmöglich danach gestalten“, sagt Aniol. „Genauso ist es beim Wohnen. Wer seine Wohnbedürfnisse kennt und seinen Wohnraum danach gestaltet, freut sich jeden Tag aufs Neue auf sein Zuhause.“


 
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Wohnen und Psychologie – das sind meine Herzensthemen.

Was es zum Wohlfühlen braucht

Der erste Schritt besteht darin, sich die eigenen Bedürfnisse bewusst zu machen. „Um zu klären, welche Priorität beispielsweise Kommunikation und Austausch haben, frage ich meine Klienten: Haben Sie gerne Besuch, laden Sie gerne Leute ein? Wie wichtig ist es Ihnen, Gäste zu empfangen? Wie häufig haben Sie Gäste?“, erklärt Aniol. Sinnvoll ist es, die eigenen Wünsche von den Werten und Vorstellungen unterscheiden zu können, die man eventuell nur von außen übernommen hat. „Mancher denkt, man müsste dies und das haben“, sagt Aniol. Dann steht ein großer Esstisch in der Wohnung, der viel Platz wegnimmt, der aber nur einmal im Jahr zu Weihnachten richtig genutzt wird. „Hier kann man sich fragen, ob man den Raum nicht anders nutzen möchte.“

Kleiner festlich gedeckter Esstisch neben einer Fensterfront
© Daniil Silantev / unsplash

Farbe ist wichtig

Neben den Einrichtungsgegenständen spielen Farben im Zuhause eine große Rolle. „Wie wir Farben empfinden, kann sehr unterschiedlich sein“, erklärt Aniol. „Das hängt vor allem von unseren Vorlieben ab, aber auch von Erfahrungen, die wir mit Farbe gemacht haben. Farben können in verschiedenen Kulturen unterschiedliche Bedeutungen haben.“ Dennoch gibt es einige Grundsätze, die man beachten kann. Rot gilt zum Beispiel oft als warme Farbe, die als anregend empfunden wird, und Blau als kühle und beruhigende Farbe. „Die Körpertemperatur kann sich sogar verändern, wenn wir einen Raum mit der entsprechenden Farbe betreten“, sagt Aniol.

Bett vor blauer Wand mit Nachttisch und Lampe
© Rhema Kallianpur / unsplash

Bei einer ungünstigen Architektur können Farben ebenfalls helfen. „Man kann aus einer Hütte keinen Palast zaubern“, stellt Aniol klar. „Aber man kann mit Pastellfarben, mit kühleren Farbtönen für Offenheit und Weite im Raum sorgen. Da ist eine Menge möglich.“

Die richtige Farbe finden

Doch wie findet man die richtige Farbe für sich? „Man sollte sich vorher überlegen, welche Funktion der Raum erfüllen soll“, sagt Aniol. „Wie will ich mich dort fühlen, was will ich dort erleben? Will ich mich austauschen oder erholen? Rottöne eignen sich zum Beispiel für Räume, in denen Austausch und Kommunikation stattfinden sollen; Blautöne für Räume, in denen wir uns erholen möchten.“ Als Nächstes empfiehlt Aniol, sich Inspiration zu holen, zum Beispiel aus Wohnzeitschriften oder bei Instagram und Pinterest. Aus den Fundstücken kann dann ein Moodboard erstellt werden.


 
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Die Farbumgebung hat die Kraft unsere Emotionen zu beeinflussen.

Welche Farbe hat es ihr angetan? „Ich bin zurzeit ein großer Fan von Royalblau“, schwärmt Aniol. „Das ist eine tolle Farbe, vor allem als Wandfarbe, weil sie mit Accessoires aus Marmor und Gold zum Beispiel sehr edel aussehen kann, aber auch sehr lässig mit Elementen aus Rattan und Holz.“

Entscheidend sei, auf sein eigenes Empfinden zu hören – und das gute alte Bauchgefühl. „Wenn wir unsere Umgebung so gestaltet haben, wie sie zu uns passt, dann kann sie uns viel Kraft geben, statt Energie zu nehmen“, weiß Aniol.



Persönliche Erlebnisse und Erinnerungen können beeinflussen, wie wir Farben wahrnehmen.

Hier erfährst du mehr darüber:

Zusammenstellung von verschiedenen Farbkärtchen, Materialproben und Skizzen
© Naphat_Jorjee / iStock

Mann steht vor weißer Wand mit gelben Post-Its

Mach dir die Farbauswahl leichter: Mit unseren Tipps findest du die Farbe, die dir gefällt und bringst sie sogar wie ein Profi an die Wand.