Anstrich grüne Wand mit Farbrolle

Wände richtig streichen


Von der Farbauswahl bis zum Anstrich: Mit diesen Tipps gelingt die Arbeit.

Die Auswahl der Farbe

Bevor es mit dem Streichen überhaupt losgeht, steht die Wahl der Farbe an. Ob Grün, Gelb, Blau, Orange oder Rot: Jede Farbe hat ihre eigene Wirkung und eignet sich darum für unterschiedliche Räume. Außerdem ist Blau nicht gleich Blau und Rot nicht gleich Rot. Die Grundfarben sind in so vielen verschiedenen Nuancen erhältlich, dass es durchaus schwerfallen kann, sich für einen Farbton zu entscheiden.

Bei der Auswahl helfen Apps, die die Augmented-Reality-Technologie (AR) nutzen. Da viele Farbhersteller solche Apps anbieten, ist das Angebot groß. Mit der App RAL iCOLOURS etwa lassen sich auf dem Smartphone- oder Tablet-Bildschirm ganze Wände oder Hausfassaden in der gewünschten Farbe einfärben. Dafür muss man einfach nur ein Bild hochladen. Anschließend kann man die fotografierten Objekte in der gewünschten Farbe einfärben. Auch die Kombination verschiedener Farben lässt sich mit der App visualisieren. Dabei wird deutlich, dass bereits winzige Nuancen einen großen Unterschied machen können.



Wer seine Bedürfnisse kennt, kann seine Wohnumgebung darauf ausrichten. Dabei hilft die Wohnpsychologin Inka Aniol.

Hier geht’s zum Artikel:

Die Vorbereitung

Wenn der richtige Farbton gefunden ist, geht es an die Vorbereitung. Um zu wissen, wie viel Farbe man braucht, muss zunächst die zu streichende Fläche berechnet werden. Dafür misst man die Länge und die Breite der Wand, multipliziert die beiden Werte und erhält so die Quadratmeter. Auf den Farbeimern ist jeweils ausgewiesen, für wie viele Quadratmeter die Farbe reicht. Muss die Wand zweimal gestrichen werden, verdoppelt sich die Menge der Farbe entsprechend. Hochwertige Farbe hat allerdings eine hohe Deckkraft; sie deckt oft bereits nach dem ersten Durchgang, selbst wenn die Wand vorab dunkel gestrichen war.

Bevor es mit dem Streichen losgeht, sollten kleine Risse, Löcher oder andere Unebenheiten vorab mit Gips verspachtelt werden, damit die Wand besonders gleichmäßig wirkt. Staub und Spinnweben können mit einem Besen entfernt werden. Auch Folie und Malerkrepp sollten parat liegen, um damit alles abzukleben, auf das keine Farbe gelangen soll. Wer sich hier Mühe gibt, spart am Ende Nerven und Zeit und freut sich zudem über saubere Kanten.


 
Zitat-Icon
Bevor Abdeckungen von Steckdosen und Stromschalter entfernt werden, sollte die Stromsicherung ausgeschaltet werden.

Manchmal ist es ratsam, die Wände vor dem Streichen zu grundieren. Das ist vor allem bei ungestrichenem oder bröckelndem Putz ratsam. Löst sich Staub von der Wand oder bleibt Putz an einem Stück Kreppband kleben, sollte eine Grundierung aufgetragen werden. Das gilt auch für sehr saugfähige Untergründe. Als Test genügt es, mit einem wassergetränkten Pinsel über eine Stelle an der Wand zu streichen. Zieht das Wasser sofort ein, ist eine Grundierung empfehlenswert.

Je nach Untergrund eignen sich unterschiedliche Rollen zum Streichen. Bei glatten Untergründen sind Kurzflorrollen ideal, bei gröberen Wandstrukturen wie Tapeten oder rauen Putzen eignen sich Rollen mit längerem Flor. Damit nicht zu viel Farbe an der Rolle hängt, sollte ein Abstreifgitter nicht fehlen.

Das Streichen der Wände

Sind alle Materialien und die Wände vorbereitet, geht es ans Anrühren der Wandfarbe. Damit sich die Farbpigmente gleichmäßig verteilen und die Farbe gut deckt, sollte die Farbe am besten mit einem sauberen glatten Stock umgerührt werden. Die Heizung sollte ausgeschaltet und die Fenster geschlossen sein, bevor es mit dem Streichen losgeht. So trocknet die Farbe langsam und gleichmäßig.

Damit die Decke im Vergleich zu den frisch gestrichenen Wänden nicht grau erscheint, sollte sie vorab ebenfalls gestrichen werden. Dabei beginnt man am besten an den Ecken und Deckenkanten. Anschließend wird die gesamte Fläche in Bahnen gestrichen.

Bevor Farbe an die großen Wandflächen kommt, werden knifflige Stellen gestrichen. Um Ecken, Kanten und rundum abgeklebte Steckdosen oder Fensterrahmen zu streichen, eignen sich Flachpinsel oder Eckenrollen, also besonders kleine Farbrollen. Beim Streichen beginnt man oben und arbeitet sich nach unten vor. Damit keine Streifen oder Spuren der Farbrolle entstehen, streicht man überlappend, sodass eine Bahn über die andere greift. Dafür ist es auch möglich abwechselnd quer und senkrecht zu streichen. Wenn sich der nasse Farbauftrag auf diese Art überkreuzt, sieht man später keine unschöne Übergange oder Schatten.

Bevor man mit dem Streichen startet, sollte man Kanten, Steckdosen und Fenster ordentlich abkleben.


Je nach Untergrund eignen sich unterschiedliche Rollen zum Streichen.


Für Ecken, Kanten und andere knifflige Stellen eignen sich Flachpinsel oder kleine Farbrollen.


Manchmal ist eine zweite Schicht Farbe notwendig. Vorher sollte die erste Schicht jedoch gut trocknen.


Wer sich beim Abkleben Mühe gibt, freut sich am Ende über saubere Kanten. Wichtig: Das Klebeband im nassen Zustand abziehen.


Wenn sich während des Trocknens der Farbe Streifen zeigen oder die Wand scheckig erscheint, heißt es abwarten und nicht gleich eine zweite Schicht streichen. Das tatsächliche Ergebnis ist nämlich erst nach dem kompletten Trocknen der Farbe sichtbar. Sollte die Farbe dann immer noch unregelmäßig erscheinen, ist vielleicht ein zweiter Durchgang nötig. Das Klebeband sollte allerdings noch im nassen Zustand abgezogen werden. Ist die Farbe schon getrocknet, löst sie sich mit ab, und es entstehen unsaubere Übergänge.

Nach dem Streichen

Sind die Malerarbeiten beendet, steht die gründliche Reinigung der Werkzeuge an. Ist die Farbe erst mal angetrocknet, werden Pinsel und Farbrolle unbrauchbar. Es genügt, die Werkzeuge mit Wasser auszuspülen, bis keine Farbe mehr weggeschwemmt wird. Bei kurzen Arbeitsunterbrechungen ist es nicht notwendig, Pinsel und Farbrolle auszuwaschen. Bei Pausen von mehreren Stunden bis zu einem Tag können die Streichwerkzeuge mit einer Plastikfolie luftdicht umwickelt werden.