So geht’s: Fassade streichen
Wir haben mit den Experten gesprochen: Welche Arbeitsschritte sind wichtig? Was ist dabei zu beachten? Und kann man das alles selbst, oder braucht man professionelle Unterstützung? Hier kommen die wertvollen Tipps – Step by Step erklärt:
Selber machen oder machen lassen?
Geübte Heimwerker können durchaus selbst Hand anlegen. Aber die Profis raten, das Projekt nicht zu unterschätzen – Aufwand und Anforderungen eines Fassadenanstrichs können, je nach Objekt, ziemlich variieren. Bei einem Reihenhäuschen gibt es beispielsweise deutlich weniger Fläche zu bearbeiten als bei einem freistehenden Gebäude. Als ambitionierter Selbstmacher sollte man sich also fragen: Habe ich genug Erfahrung, genug Zeit und das nötige Werkzeug für ein solides Ergebnis?
Gute Vorbereitung für gute Ergebnisse
Schritt 1: Reinigen
Zuallererst sollte die Fassade gereinigt werden, möglichst sorgfältig. Was genau das bedeutet, kommt ganz auf den Zustand an: Vielleicht ist es schon damit getan, alle Flächen ordentlich abzukehren. Eventuell muss man auch mit der Drahtbürste ran. Und falls es schlimm aussieht, führt kein Weg am Hochdruckreiniger vorbei.
Schritt 2: Ausbessern
Jetzt heißt es: Fassade gründlich inspizieren und eventuelle Schäden ausbessern. Wer prüfen will, ob der Putz noch hält, was er verspricht, reibt mit der flachen Hand über die Fläche: Dabei sollte nichts rieseln oder bröckeln.
Schritt 3: Abdecken
Überall dort, wo keine Farbe landen soll: gut abkleben und abdecken! Alle Fenster, Überstände, Treppenstufen schützen und natürlich auch an Steckdosen denken, falls es die draußen gibt, oder an das umgebende Erdreich. Das ist zwar erst mal zeitaufwendig, aber beim Streichen holt man diese Zeit doppelt und dreifach wieder rein. Ganz zu schweigen vom Aufwand, den man hätte, um Farbe an unerwünschten Stellen mühsam wieder zu entfernen.
Optional Schritt 4: Grundieren
Die Grundierung fördert ein gleichmäßiges Farbbild, denn sie sorgt dafür, dass die Oberfläche die Farbe überall einheitlich aufnimmt. Sie verhindert auch, dass das Fassadenprodukt zu stark aufgesaugt wird und dann später eventuell abblättert.
Und jetzt kommt Farbe ins Spiel!
Die Arbeitsschritte beim Streichen der Fassade sind eigentlich die gleichen, die man vom Streichen im Innenraum kennt:
- Erst mal alle Ecken und Winkel streichen, natürlich mit dem Pinsel.
- Dann den Voranstrich auftragen, dafür die Farbe eventuell verdünnen (und bei Bedarf einen schützenden Zusatz beigeben).
- Eventuell wiederholen – abhängig vom Untergrund und vom Produkt.
- Dann kommt der Endanstrich: Für ein perfektes Ergebnis sollte man die Farbe abwechselnd längs und quer ausrollen.
Expertentipp: Immer nass in nass streichen – also zusammenhängende Flächen in einem Durchgang bearbeiten, sonst wird es ungleichmäßig. Und den zweiten Anstrich erst auftragen, wenn der erste ganz durchgetrocknet ist.
Checkliste
Gebraucht wird 1. ein sicheres Gerüst und 2. Werkzeug nach Bedarf:
- zum Reinigen: Besen, Drahtbürste oder Hochdruckreiniger
- zum Reparieren: Spachtel, Spachtelmasse
- zum Abdecken: Klebeband und Plane
- zum Streichen: Pinsel und Rolle, Eimer mit Abstreifgitter
Was für die Profis spricht
Bequemer wird es natürlich, wenn’s ein Profi macht. Experten weisen auch darauf hin, dass es nur beim Handwerksunternehmen eine Gewährleistung gibt – denn schließlich hat die Fassadenfarbe eine wichtige Schutzfunktion. Und bei der Vielfalt an Fassadenprodukten mit ihren verschiedenen Leistungsmerkmalen und Rezepturen kann ein Laie schnell den Überblick verlieren: Silikatfarben, Lotusfarben, Polymerisatharzfarben, Dispersionsfarben, Kalkfarben.
Was sonst noch zählt
Dass es sich beim beauftragten Unternehmen um einen angemeldeten Betrieb handeln sollte, versteht sich von selbst: zugelassenes Gewerbe, offizielle Rechnung – nur so gibt es auch eine Gewährleistung auf das Ergebnis.
Die Profis betonen außerdem: Für ein seriöses Angebot wird das Unternehmen die Immobilie besichtigen. Vor Ort machen sich die Fachleute ein Bild davon, welche Positionen zu kalkulieren sind und welches Material verarbeitet werden kann. Wie sieht die Fassade aus, haben sich Algen und Pilze festgesetzt? Ist der Putz noch fit, oder muss eventuell etwas ausgebessert werden? Wie groß muss das Gerüst sein? Welches Produkt eignet sich für den Farbwunsch, für das Untergrundmaterial und den Standort?
Das beste Malerwetter ist mittelmäßiges Wetter:
Nicht zu kalt mit mindestens 10 Grad, nicht zu sonnig mit maximal 25 Grad und nicht zu feucht – für perfekte Verarbeitungsbedingungen an der Fassade.