Verschiedene Farbpulver aufgehäuft in großen Behältern
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Wo die Farben herkommen


Farben und Farbstoffe gibt es schon immer. Wie sie hergestellt werden, hat sich im Laufe der Jahrhunderte jedoch stark verändert.

Höhlenmalereien zeigen, dass Menschen bereits vor 30.000 Jahren mit Farbe gearbeitet haben. Dabei verwendeten sie fein gemahlene Erde und Mineralien, die sie mit Pflanzensäften oder tierischem Fett vermengten. Im Laufe der Jahrhunderte wurden dann immer mehr natürliche Farbstoffe pflanzlichen, mineralischen oder tierischen Ursprungs entdeckt. Dazu zählen etwa Kurkuma, Hämoglobin oder Sepia.

Die Herstellung von Farben war meist aufwendig und zeitintensiv, viele Farben kostbar und daher nur einem kleinen Personenkreis vorbehalten. Konnte ein Färbemittel nur mühsam gewonnen werden und war dadurch sehr teuer, konnte es sich auch nur eine bestimmte Bevölkerungsgruppe leisten. Darum hat die Farbenproduktion auch einen gewissen Stellenwert in der Kulturgeschichte der Menschheit.

Die Farbe Purpur wurde aus der sogenannten Purpurschnecke gewonnen.


Safrangelb wurde aus den Stempelgefäßen des Safrans hergestellt.


Bis zum Aufkommen synthetischer Farbstoffe nutzte man das Gestein Lapislazuli und ein Mineral namens Azurit, um die Farbe Blau herzustellen.


Der Farbstoff Indigo wird aus der Indigopflanze gewonnen. Noch heute werden Bluejeans damit gefärbt.


Pigmente sind ein feinkörniges Pulver, das hinzugefügt wird, um den gewünschten Farbton und die Deckkraft zu erzielen.


Purpur wie die Königsgewänder

Einer der wertvollsten Farbstoffe – bereits seit der Antike – war Purpur. Er wurde aus einem weißlichen Sekret aus einer kleinen Drüse der Purpurschnecke gewonnen. Unter Sonnen- und Lufteinfluss verändert sich das Sekret allmählich ins Purpurrot. Um die Wolle für eine einzige Tunika zu färben, benötigte man das Sekret von 10.000 Schnecken – eine mühselige und zeitaufwendige Prozedur. Da erstaunt es nicht, dass lediglich Kaiser, Könige und später kirchliche Oberhäupter Gewänder in Purpurrot trugen. Eine Möglichkeit, den Farbstoff synthetisch herzustellen, wurde erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckt.


Dass Rottöne wie Purpur auch als Wandfarbe eine besondere Wirkung haben, zeigt unser Pinterest-Board.

Gelb wie Safran

Fast genauso wertvoll wie Purpur war auch Safrangelb. Im alten China durften nur der Kaiser und buddhistische Mönche den Farbton tragen. Er wurde aus den Stempelgefäßen des Safrans gewonnen, ein im Herbst blühendes Krokusgewächs. Zwar brauchte man für 100 Gramm der Fäden 8000 Blüten, dafür hat Safran eine äußerst starke Färbekraft.

Blau als Farbe der Götter

Eine weitere Farbe, die über die Jahrhunderte nicht an Beliebtheit verloren hat, ist Blau – eine Farbe, die in vielen Kulturen für die Göttlichkeit steht. Bis zum Aufkommen synthetischer Farbstoffe nutzte man das Gestein Lapislazuli und ein Mineral namens Azurit. Aber auch Pflanzen kamen zum Einsatz, in Europa zum Beispiel der heimische Färberwaid. Damit die Pflanze die Farbe abgab, wurde sie in Kübeln mit menschlichem Urin vergärt. Ab dem 15. Jahrhundert kam schließlich der Farbstoff Indigo aus Indien nach Europa, der aus der Indigopflanze gewonnen wurde. Noch heute werden Bluejeans damit gefärbt.



Anders als in Europa hat die Farbe Schwarz in Afrika ein gutes Image, da sie die fruchtbare Erde symbolisiert.

Im Artikel erfährst du mehr zur Symbolik von Farben:


 
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Synthetische Farben bestehen aus Bindemitteln, Pigmenten, Füllstoffen, Lösemitteln und Wasser.

Synthetische Farbherstellung

Erst seit dem 18. Jahrhundert stellen Menschen Farbstoffe künstlich her. Dadurch hat sich die Anzahl der verfügbaren Farben stark erhöht, und inzwischen können Zehntausende verschiedene Nuancen produziert werden. Zudem ist die Haltbarkeit synthetischer Farben oft höher und ihre Herstellung – dank moderner Technologien und Verarbeitungssysteme – kostengünstiger.

Die heutigen synthetischen Farben bestehen aus Bindemitteln, Pigmenten, Füllstoffen, Lösemitteln und Wasser. Die Bindemittel halten die Rohstoffe der Farbe zusammen und sorgen dafür, dass die Farbe auf dem Untergrund haftet. Pigmente sind ein feinkörniges Pulver, das hinzugefügt wird, um den gewünschten Farbton und die Deckkraft zu erzielen. Die Füllstoffe, ebenfalls ein feinkörniges Pulver, verleihen der Farbe das gewünschte optische Erscheinungsbild und die Anwendungseigenschaften. Wasser und Lösemittel sorgen dafür, dass die Farbe sparsam auf den Untergrund aufgebracht werden kann. Zur Farbherstellung wird dabei auf anorganische Stoffe wie Erden, Gestein, Kristalle und Mineralien zurückgegriffen, aber auch auf organische Stoffe von Pflanzen oder Tieren – also wie vor Hunderten von Jahren.