© Mike Klar

Schöne Blicke von Raum zu Raum


Wer Farben liebt, muss ihn dringend kennenlernen: Mike Klar inspiriert als Interior-Influencer mit mutigen Farbkombinationen. In unserer Homestory verrät er, wie damit schöne Blickachsen gelingen.

Farben lassen Wände erstrahlen, schaffen Oasen der Ruhe und unterstützen uns dabei, konzentriert zu arbeiten. Damit sie am Ende auch zusammenpassen, erstellen Farbprofis vor dem Streichen ein Farbkonzept. Wir haben den Content Creator Mike Klar getroffen und mit ihm darüber gesprochen, wie intensive Farben und außergewöhnliche Interior-Pieces stimmig kombiniert werden können.

Mike Klar

Mike Klar ist Kommunikationsdesigner und Kunsttherapeut. Freiberuflich inspiriert der Interior-Influencer auf Instagram mit Einblicken in sein farbintensives Zuhause. Dass sein Kanal @herrklar einmal über 20.000 Follower haben würde, war nicht geplant. Ursprünglich wollte Mike nur seine Katze posten. Doch dann wurde mehr daraus.

Wohnen in mutigen Farben

Eine rosa-orange Küche, auberginefarbene Wände und Stühle mit violettem Wollbezug. Die Wohnung, in der Mike und sein Partner leben, strotzt gerade so vor starken Farben und außergewöhnlichen Interior-Stücken. Gewachsen sei das Gesamtwerk, als die beiden zusammenzogen, erzählt Mike: „Wir haben uns viele Interior-Blogs angeschaut und überlegt, welche Atmosphäre wir in den Räumen schaffen wollen.“ Während das Arbeitszimmer in Rosa und Senfgelb zarter wirkt, versprüht das Wohnzimmer mit den dunkel gestrichenen Wänden eine kraftvolle Stimmung. „Unser Wohnzimmer hat die meisten Brüche und ist eher wie ein Museum konzipiert. So kommen besondere Gegenstände wie die Sammlervasen von meinem Freund gut zur Geltung“, erklärt Mike. Der Flur sei wiederum für ihn die Visitenkarte der Wohnung. Wir finden, der monotone Anstrich an Wänden und Decke hinterlässt definitiv einen bleibenden Eindruck.

© Ewa Priester (www.ewapriester.de)
© Mike Klar

Mit Farbkonzept zu schönen Sichtachsen

„Farbe ist relativ günstig, und du hast einen großen Effekt“, das sei laut Mike ein Grund gewesen, die Wohnung so mutig zu streichen. Damit die starken Farbtöne am Ende zueinanderpassen, hat der Profi ein paar Tricks auf Lager: Mike erstellt zunächst Moodboards und überlegt sich ein Konzept für die Wohnung. Die Haupträume ihres Zuhauses sind zum Beispiel in verschiedenen Rottönen gestrichen. Die Blautöne bilden dazu einen Gegenpol. „Du kannst harmonisch in einer Farbwelt bleiben oder mit Komplementärfarben arbeiten“, erklärt Mike. Wichtig sei es, darauf zu achten, die Farben raumübergreifend zu planen. Denn so ergäben sich schöne Perspektiven von Zimmer zu Zimmer. „Blickachsen verbinden die warmen und kühlen Töne miteinander und bringen Spannung in die Wohnungsgestaltung“, bestätigt Mike.


 
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Blickachsen verbinden die warmen und kühlen Töne miteinander und bringen Spannung in die Wohnungsgestaltung.

Erst testen, dann streichen

Wer Lust auf starke Farben hat und sich nicht direkt an große Räume rantraut, kann mit dem Bad oder dem Flur starten. Auch die Decke kann durch einen Anstrich zu einem echten Hingucker werden und die Stimmung eines Raumes komplett verändern. Vor dem Losstreichen hilft es, die Farbe erst einmal auszuprobieren. „Es lohnt sich, Zeit zu investieren und Teststreifen auch mal eine Woche hängen zu lassen. Unter verschiedenen Lichtverhältnissen kann Farbe sehr unterschiedlich wirken“, ergänzt Mike.

© Mike Klar


Wandfarben raumübergreifend aufeinander abzustimmen, ergibt Sinn. Denn so lassen sich schöne Perspektiven innerhalb der Wohnung erzeugen. Die sogenannten Blickachsen oder auch Sichtachsen könnt ihr dezent oder bewusst kontrastreich gestalten.

© Mike Klar

Mut zur Umgestaltung

Die Nachhaltigkeit spielt für Mike ebenfalls eine Rolle. Deshalb streicht der Farbenliebhaber die Wohnung nur dann um, wenn es einen Anlass gibt. Die Küche ist er beispielsweise angegangen, als sie renovierungsbedürftig wurde, der Flur hat im Zuge seiner eigenen Tapetenkollektion einen neuen Anstrich bekommen, und im Wohnzimmer musste die Raufasertapete schließlich weichen. Was er öfter austauscht, sind Gegenstände wie Bilder oder Vasen. Und wenn zu Hause gerade gar nichts zu tun ist, berät Mike leidenschaftlich gerne seinen Freundeskreis beim Einrichten, wie er berichtet: „Mir macht es einfach Spaß, Menschen zu ermutigen, mehr Farbe zu verwenden und Räume damit zu verändern. Ich meine, wo sonst hast du so viele Freiheiten?“



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Die Inspiration muss fließen

Wer fleißig umgestaltet, braucht immer mal wieder neue Inspiration. Mike blättert dafür am liebsten in Wohnzeitschriften und Bildbänden mit internationalen Wohnstilen. Italienisches Design gefalle ihm beispielsweise gut, weil dabei viel mit Farbe gearbeitet werde, erzählt er. Die Malerei und Museen seien ebenfalls Inspirationsquellen für ihn und Gegenstände, die ihm im Alltag begegnen: „Es kann auch eine Lampe in drei besonders tollen Farben sein, und dann gestalte ich einen ganzen Raum danach.“