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Alles auf eine Farbe


Raumkonzepte Ton in Ton sehen nicht nur schick aus, sie wirken auch besonders. Wer monochrome Farbwelten gestaltet, kann dabei ganz unterschiedlich vorgehen – wir liefern Tipps und Ideen.

Ein Raum, eine Farbe: Klingt zu schlicht, um schön zu sein – ist es aber nicht. Beim Blättern durch ein Magazin für Innenarchitektur oder Design findet man immer wieder neue Raumkonzepte mit Abstufungen der gleichen Farbe: egal ob in Grau, Rot oder Blau. Denn Räume Ton in Ton zu gestalten ist nahezu mit jeder Farbe möglich. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten vorzugehen. Warum ist es sinnvoll, verschiedene Abstufungen aus einer Farbfamilie zu verwenden? Welche Materialien harmonieren gut miteinander? Wie wirken Räume mit einer monochromen Farbwelt?

Familie in Harmonie

Ton in Ton heißt, du gestaltest einen Raum in einer Farbe aus einer Farbfamilie. Allerdings tragen die verschiedenen Elemente eines monochromen Raumkonzepts, wie Stühle, Leuchten oder Wände, die gewählte Farbe in verschiedenen Nuancen. Die Abstufungen innerhalb einer Farbgruppe weichen häufig nur leicht voneinander ab. Unterschiedliche Sättigungsstufen in Kombination sorgen so für eine ruhige Stimmung.

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Der Farbe treu bleiben

Du hast die Wahl. Mehr Tiefe und Abwechslung erreicht man, wenn man möglichst viele Abstufungen einsetzt. Übrigens: Mit den richtigen Farbnuancen geht beides – satte Kontraste oder ein sanftes Farbkonzept. Hauptsache, du bleibst in Sachen Farbe der Familie treu.

Damit das möglichst einfach gelingt, kannst du eine Farbkarte erstellen. Wenn du auf der Suche nach Inspiration in Zeitschriften und Katalogen oder im Internet eine passende Farbe findest, schneide oder drucke sie aus und klebe sie auf ein Stück Karton. Bereits bei einem kleinen Quadrat von drei bis sechs Zentimetern kommt die Farbwirkung gut zur Geltung. Mit der Zeit ergibt sich dann eine stimmige Farbkarte. Mit der kannst du fortan testen, welche Farben zur Familie gehören und gut miteinander harmonieren – auch von unterwegs aus und ohne wieder etwas in der falschen Farbe zu kaufen.



Tipp: Wer noch unsicher ist, welche Farben miteinander harmonieren, kann vorab als Hilfestellung ein Moodboard erstellen. Das funktioniert so: auf einer Pinnwand oder einer digitalen Fläche Farben, Texturen und Stoffe einer gleichen Farbgruppe sammeln und schauen, wie alles zusammenpasst. So entwickelst du im Laufe der Zeit ein Gefühl dafür, welche Kombinationen gut funktionieren.

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Struktur durch Materialmix

Doch nicht nur mit unterschiedlichen Farbnuancen kannst du deine Räume abwechslungsreich Ton in Ton gestalten. Materialien mit verschiedenen Strukturen sind ebenso eine Möglichkeit, sich kreativ auszuleben. Gegenstände mit einer glatten oder einer rauen Oberfläche schaffen eine bewegte Atmosphäre – auch wenn sie alle aus der gleichen Farbfamilie stammen. Zum Beispiel: Eine kuschelige Decke, ein grob gewebter Teppich und ein Sofa mit Cordbezug können der perfekte Materialmix sein. Denn abhängig von der Oberflächenbeschaffenheit verändert sich der Lichteinfall, und dadurch nehmen wir die Farbe anders wahr. Eine Keramikvase etwa wirkt völlig anders als eine Vase aus Glas.

Wer sein Zimmer Ton in Ton gestaltet, sollte also auf einen interessanten Materialmix achten: Möbel aus Holz, Glas oder Metall, Teppiche und Felle oder selbst gestrickte Kissen erzeugen ein schönes Spannungsfeld. Das gilt auch für Wände und Böden: Wände lassen sich streichen, tapezieren, mit Fototapeten oder Fliesen im Großformat gestalten. Und auf Böden kommen beispielsweise Holzdielen, Vinyl, Kork und Linoleum oder Naturstein zum Einsatz.

Das ist dir noch nicht genug Abwechslung? Für noch mehr Schwung sorgen Muster wie geometrische Formen oder verschiedene Motive auf den Textilien oder Polsterbezügen. Und egal für welche Farbe du dich entscheidest: Pflanzen lassen sich zu jeder Ton-in-Ton-Einrichtung kombinieren und sorgen für schöne Highlights. Ihr vielfältiges Blattwerk passt optimal zu monochromen Raumkonzepten.

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Warum Ton in Ton?

Gerade weil wir Ton-in-Ton-Farbwelten kaum aus unserem Alltag kennen, erzeugen sie eine gewisse Spannung. In der Natur kommt das nämlich äußerst selten vor. Und überall dort, wo es Eintönigkeit gibt, herrscht Gefahr – etwa auf offener See: blaues Wasser und blauer Himmel, kein rettendes Land in Sicht. Gleichzeitig strahlen Ton-in-Ton-Wände eine gewisse Ruhe aus. Denn das Auge kann sich auf eine Farbfamilie konzentrieren und wird kaum abgelenkt.

Zudem kommen Ton-in-Ton-Farbwelten vor allem in kleinen Räumen zur Geltung. Hier sind Harmonie und Ordnung besonders wichtig. Chaotisch volle oder bunte Zimmer wirken optisch meist viel kleiner als „aufgeräumte“ Raumkonzepte. Beispielsweise kann es in einem kleinen Wohnzimmer sinnvoll sein, das Sideboard für den Fernseher im gleichen Ton wie die Wand zu streichen. So nimmt unser Auge Möbel oder andere Gegenstände nicht mehr so stark wahr, und das Zimmer wirkt größer. Insbesondere bei Heizkörpern lohnt es sich, Ton in Ton zu streichen. Sie fallen dann deutlich weniger auf und verschmelzen quasi mit der Wand. Nach so viel Inspiration hast du bestimmt schon eigene Ideen, dein Zimmer Ton in Ton zu streichen. Also, los geht’s!



Tipp: In großen Räumen, etwa eine Küche mit Wohn- und Essbereich, können Ton-in-Ton-Konzepte dabei helfen, das Zimmer in verschiedene Zonen zu unterteilen: Brauntöne für die Küche, Gelbtöne für den Ess- und Blautöne für den Wohnbereich. Aber dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt. Schließlich sollten auch die Farben der einzelnen Bereiche miteinander harmonieren.


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