© Profilwerkstatt

Das Einmaleins des Streichens


Du möchtest unschöne Farbverläufe an deiner Wand vermeiden? Wir erklären dir, wie du richtig streichst: angefangen bei der Werkzeugauswahl übers Abkleben bis hin zur Entsorgung der Farbreste.

Schritt 1: Einkaufen im Baumarkt

Du hast dich entschieden, zu streichen und auch schon die passende Farbe ausgewählt? Jetzt fehlt nur noch das passende Werkzeug. Doch das Angebot im Baumarkt ist riesig und überfordert gerade Anfänger. Wir geben dir einen Überblick, was du wirklich brauchst. Beginnen wir bei Pinseln und Rollen: Ein Rundpinsel eignet sich perfekt für schwer erreichbare Stellen und gewölbte Flächen. Mit einem Flachpinsel erreichst du gut Ecken und Kanten. Farbrollen aus kurzfaserigem, feinem Material sorgen für ein optimales Streichergebnis auf glatten Flächen. Für Raufaser oder strukturierte Flächen verwendest du am besten eine Rolle aus fellartigem Material.

Neben dem Malerwerkzeug solltest du auch einige nützliche Hilfsmittel einkaufen. Mit Abdeckfolie, Malervlies und Kreppband kannst du Möbel bedecken und Fußleisten, Fensterrahmen und Co. abkleben, um sie so vor Farbklecksen zu schützen. Ein Abstreifgitter und eine Farbwanne ermöglichen es dir, die Farbe gleichmäßig auf der Rolle zu verteilen. Je nach Deckenhöhe und Körpergröße solltest du auch einen Teleskopstiel für Farbwalzen sowie eine Leiter bereitstellen.

© Profilwerkstatt

Schritt 2: Wände vorbereiten

Nach dem Baumarkt ist vor dem Streichen. Bevor es losgeht, nimm dir Zeit, alles vorzubereiten – und fange bei dir damit an: Trag lieber nicht deinen Lieblingspulli, sondern Arbeitskleidung, dann ärgerst du dich später auch nicht über Flecken. Eine Kopfbedeckung schützt dich zusätzlich vor Farbtropfen von oben. Leichte Möbelstücke räumst du am besten aus dem Zimmer, schwere in die Raummitte. Dann geht es an die Wände: Zuerst solltest du sie mit einem Handfeger von Staub, Schmutz und Spinnweben befreien. Denn nur auf einem sauberen Untergrund haftet die Farbe ideal. Danach kannst du Risse und Löcher mit ein wenig Spachtelmasse ausgleichen. Schrauben, Dübel und Nägel sowie Steckdosen und Lichtschalter solltest du vor dem Streichen entfernen – vorher aber unbedingt den Strom abschalten!



Wir geben dir einen Überblick, wie du nach allen Regeln der Nachhaltigkeit und mit einem reinen Gewissen streichen kannst. Ob Farbe, Zubehör oder Entsorgung – mit diesen Tricks gelingt dir ein umweltschonender Anstrich.

Danach gilt es, alles ordentlich abzudecken. Mit dem Malerkrepp kannst du nun Fußleisten sowie Fenster- und Türrahmen abkleben. Denk auch an angrenzende Flächen, die nicht gestrichen werden, wie zum Beispiel die Decke. Beim Abkleben kommt es auf die richtige Technik an: Klebe das Band möglichst in einem Stück und achte darauf, dass sich die Enden an den Kanten überlappen. So kann keine Farbe in die Ritzen fließen. Das Kreppband aber nicht überdehnen und immer schön fest andrücken – dann gelingt dir eine exakte Farbkante und du musst am Ende keine unschönen Stellen ausbessern. Zu guter Letzt deckst du Boden und Möbel mit Malervlies oder Abdeckfolie ab. Jetzt kann es losgehen.

Flecken vermeiden – lieber Arbeitskleidung statt Lieblingspulli.


Mit dem Handfeger Staub, Schmutz und Spinnweben entfernen. 


Mit dem Kreppband Fußleisten sowie Fenster- und Türrahmen abkleben.


Am Ende den Boden mit Malervlies bedecken.



 
Zitat-Icon
Tipp: Klebe das Band möglichst in einem Stück fest und achte darauf, dass sich die Enden an den Kanten überlappen. So kann keine Farbe in die Ritzen fließen. Das Kreppband aber nicht überdehnen und immer schön fest andrücken – dann gelingt dir eine exakte Farbkante und du musst am Ende keine unschönen Stellen ausbessern.

Schritt 3: Richtig streichen

Die Wände sind jetzt bereit für die Farbe. Bevor du mit dem Streichen loslegst, rühre die Farbe gut durch und befeuchte dein Werkzeug mit ein wenig Wasser. Dadurch bleibt das Streichergebnis immer gleich. Am besten fängst du mit dem Anstrich bei den Ecken und Kanten an. Hierfür eignet sich ein Flachpinsel oder eine kleine Rolle. Streiche vorsichtig mit dem Pinsel am Rand des abgeklebten Bereichs, sodass auch ein wenig Farbe auf das Malerkrepp kommt. Anschließend sind die restlichen Flächen an der Reihe. Wechsel also zur großen Rolle und streiche möglichst gleichmäßig Bahn für Bahn. Dabei sollten sich die Farbbahnen kreuzen. Durch Längs- und Querstreichen verschwinden sichtbare Streifen und Schatten. Beim Streichen mit dem Pinsel wird eine gleichmäßige Farbfläche erzielt, indem man den Stiel während des Malens leicht dreht. Dann verteilt sich die Farbe auch bei kleineren Unebenheiten effektiv. So gehst du Wand für Wand vor: immer von oben nach unten, von außen nach innen und nass in nass.

Beginne den Anstrich bei den Ecken und Rändern.


Streiche danach die großen Flächen mit einer Farbrolle.


Durch überkreuzendes Streichen erzielst du eine saubere Farbfläche.


Schritt 4: Farbe korrekt entsorgen

Mit dem Streichen bist du fertig, dein Projekt ist es aber noch nicht. Bevor du dein Ergebnis richtig begutachten kannst, gehts ans Aufräumen. Das heißt: Malerkrepp abziehen, Malervlies oder Abdeckfolie sowie sonstige Hilfsmittel zusammenpacken und Möbel rücken. Danach muss noch das Werkzeug gesäubert und die Farbreste müssen entsorgt werden. Zunächst gilt es, die Farbe aus dem Werkzeug zu spülen. Wenn du mit handelsüblicher Wandfarbe gestrichen hast, kannst du Pinsel und Rollen einfach in lauwarmes Wasser einweichen. Benutze dafür unbedingt einen gesonderten Behälter. Nach etwa zwei Stunden kannst du die Sachen auswaschen und auf einem Tuch an der frischen Luft trocknen lassen. Bitte schütte weder das Waschwasser noch Farbreste in den Abfluss oder in die Natur. Das ist schädlich für Mensch und Umwelt.

© Profilwerkstatt

Wohin also mit den Resten? Meistens gelingt es nicht, die Farbmenge so zu kalkulieren, dass nichts davon übrig bleibt. Zumal es nicht schadet, einen kleinen Rest für Ausbesserungen aufzuheben. Zur Lagerung gehört der Farbeimer luftdicht verschlossen an einen Ort, an dem es nicht kälter als 5 Grad wird. Wichtig: Geöffnete Wandfarbe hält etwa sechs bis zwölf Monate – notiere deshalb immer das Datum des Einkaufs zur Kontrolle. Flüssige Farbreste, die nicht mehr gebraucht werden, sind Sondermüll, der beim Wertstoffhof abgegeben und entsorgt werden kann. Eingetrocknete Farbreste zählen wiederum zum Hausmüll. Gleiches gilt auch für eingetrocknete Pinsel und Farbrollen.



Wir haben alle wichtigen Informationen, wie du dein Malerwerkzeug richtig reinigen und Farbreste sowie Pinsel und Rollen korrekt entsorgen kannst, für dich auf unserem Merkblatt übersichtlich zusammengefasst.

© Profilwerkstatt