Close-up von Farbrolle, die gerade in einem Abrollbehältnis mit orange Wandfarbe abgerollt wird.
© Ivan Samkov, Pexels

Räume nachhaltig gestalten


Streichen nach allen Regeln der Nachhaltigkeit: Ob Farbe, Zubehör oder Entsorgung – mit diesen einfachen Tricks zeigen wir, wie ein umweltschonender Anstrich gelingt. Für viel Freude an der Farbe, ganz ohne schlechtes Gewissen.

Klimaschutz beginnt im Kleinen: In diesem Artikel erfährst du, wie du dein nächstes Streichprojekt nachhaltiger angehen kannst. Eine gute Vorbereitung ist dabei die halbe Miete! Nicht nur die richtige Ausstattung, sondern auch die Menge der Farbe und fachgerechtes Entsorgen sind entscheidend.

Nachhaltigkeit fängt bei der Vorbereitung an

Der erste Hinweis lautet daher: Weniger ist umweltfreundlicher. Bestimme im Vorfeld so genau wie möglich, wie viel Farbe du für deinen Anstrich benötigen wirst. Hierfür kannst du dich an den durchschnittlichen Verbrauchswerten orientieren. Diese findest du in der Regel auf den jeweiligen Produkten. Auf diese Weise vermeidest du bereits im Vorfeld Farbreste und schonst so Ressourcen und Umwelt.

Farbe ist nicht gleich Farbe

Um die Qual der Farbwahl etwas einzugrenzen, kannst du beim Kauf darauf achten, möglichst schadstofffreie, emissionsarme Farbe auszuwählen. Der Umwelt zuliebe sollte diese außerdem frei von Lösungsmitteln und Weichmachern sein. Auch Umweltzertifikate wie beispielsweise der Blaue Engel oder TÜV-Zertifikate können als Orientierung dienen. Achte außerdem darauf, qualitativ hochwertige Farben zu kaufen, denn es gibt große Unterschiede in Sachen Ergiebigkeit. Ein hohes Deckvermögen ist hierbei entscheidend. Das spart nicht nur Zeit und Nerven, sondern auch Ressourcen.



Die DIN-Norm EN 13 300 teilt das Deckvermögen von Farben in vier Klassen ein. Je niedriger die Klasse, desto besser das Deckvermögen und umso hochwertiger die Farbe.



Um möglichst genau zu bestimmen, wie viel Farbe du brauchst, kannst du einen Farbrechner nutzen.

Close-up von einem Pärchen, das einen Farbeimer öffnet. Am Boden liegen Farbmuster.
© Blue Bird, Pexels

Das richtige Zubehör für dein Projekt

Nicht nur mit der richtigen Farbe, sondern auch mit einer sorgfältigen Materialauswahl kannst du dein Projekt nachhaltiger gestalten. Die Böden müssen nicht zwingend mit neu gekaufter Malerfolie oder einem Malervlies ausgelegt werden, sondern können mit alten Bettlaken oder Zeitungen geschützt werden, die du nicht mehr brauchst. Außerdem gibt es mittlerweile eine große Auswahl an Malerzubehör aus recycelten und nachhaltigen Materialien. Alternativ hast du vielleicht noch Pinsel und Rollen von deinem letzten Streichprojekt übrig oder kannst dir etwas von Freunden leihen – auch das spart nicht nur Geld, sondern schont auch die Umwelt.

Streichpause: So lagerst du deine Materialien nachhaltig

Um Farbrolle und Pinsel vor dem Austrocknen zu bewahren und die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten, kannst du im Falle einer Streichpause alle Utensilien in alte Plastiktüten einwickeln. Die Folie hält die Rolle problemlos nass, sodass du am nächsten Tag ohne großen Aufwand weiterstreichen kannst und jede Menge Wasser sparst!



Achte darauf, angebrochene Wandfarben möglichst luftdicht zu verschließen, kühl (jedoch nicht unter 5 °C) und dunkel zu lagern und innerhalb von sechs bis maximal zwölf Monaten aufzubrauchen.

© Blue Bird, Pexels

Farbreste richtig entsorgen

Farbreste dürfen auf keinen Fall über den Abfluss oder die Toilette entsorgt werden, da dies schädlich für Mensch und Umwelt sein kann. Flüssige Farbe solltest du zum Wertstoffhof oder zu einer mobilen Schadstoffsammlung bringen und dort professionell entsorgen lassen – in den meisten Fällen ist das sogar kostenlos. Oder du wartest einfach, bis die Farbe vollständig eingetrocknet ist. Getrocknete Farbreste können über den Restmüll entsorgt werden. Der leere Farbeimer gehört dann in die gelbe Tonne.

Farbwanne mit weißer Farbe und Farbrolle.
© Ksenia Chernaya, Pexels

Aus Rest mach Neu!

Kein Fall für den Abfall: Falls du dich mit der Menge der Farbe verschätzt haben solltest – was durchaus vorkommen kann –, musst du die Farbe nicht zwingend entsorgen. Nicht angebrochene Farbeimer können in der Regel sogar zurück in den Baumarkt gebracht werden. Bereits geöffnete Farbeimer kannst du je nach Art aufbewahren und für ein Upcycling-Projekt nutzen oder an anderer Stelle Farbakzente damit setzen.  Wenn du dir aber sicher bist, dass du die Farbe nicht mehr brauchst, kannst du sie auch an Freunde oder Bekannte weitergeben oder über eine Plattform verschenken. Win-win für die Umwelt, für dich und deine Mitmenschen.



Fertig gestrichen – was nun? In unserem Merkblatt erfährst du, wie du Farbreste, Rollen und Pinsel richtig entsorgst.

Vier senkrechte Pinselstriche an einer Wand in Gelb, Rosa, Orange und Blau, wovon einer gerade noch mit einem breiten Pinsel aufgetragen wird.
© Joseph Perez, Unsplash